Leadership

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Ich übernehme als Arzt, Chirurg und Wissenschaftler Verantwortung

Verantwortung übernehmen

Führungsaufgaben zusätzlich zu meinen primären Aufgaben als Arzt und Forscher anzunehmen ist Teil meines gesellschaftlichen Selbstverständnisses. Ich lebe „gestaltende Verantwortung“ bereits seit Studienbeginn: an Universitäten in Wien und den USA, in meiner Klinik, in Forschungsgesellschaften genauso auch in meiner Standesvertretung. Dieses intensive Arbeiten als Forscher, Arzt und Systemgestalter hat sehr viel Positives ermöglicht – ich habe aber auch die „Schattenseiten des Erfolgs“ kennengelernt.

ABCSG – Meine Heimat in der internationalen Forschung

Seit 2005 verantworte ich die Austrian Breast and Colorectal Cancer Study Group (ABCSG) als Präsident.

Fortschritte in der Onkologie brauchen Leadership

Wissenschaftliche Forschung erfordert eine enge interdisziplinäre und internationale Zusammenarbeit auf höchstem professionellem Niveau. Und sie braucht aktive Führung. In meiner bisherigen Karriere wurde ich mit sehr vielen Führungspositionen betraut. Ich habe die Herausforderungen große Systeme fachlich und strategisch zu gestalten, aktiv angenommen und mich durch meine internationale Qualitätsorientierung von bequemen Kompromissen distanziert, Nepotismen weitestgehend eliminiert und wirtschaftliche Umverteilung von oben nach unten, insbesondere auch bei „Klassegeldern“ vorgelebt.

Nachfolgend einige Beispiele:

Medizinische Universität Wien:

  • 2015-2018: Vorsitzender des Senats der Medizinischen Universität
    • „Einigung“ der ProfessorInnenkurie, hochschulpolitische Initiativen
    • Projekt Universitätsmedizin 2020
  • 2014-2018: Leitung der Universitätsklinik für Chirurgie am Wiener AKH
    • 180 akademische MitarbeiterInnen
    • Basis für Spitzenleistungen vieler vor allem jüngerer ÄrztInnen und WissenschaftlerInnen gelegt
    • Leistungsoutput erheblich gesteigert
    • Frauenanteil merkbar erhöht
  • 2013: Zentrum für Perioperative Medizin
    • Gründung und Führung mit Univ.-Prof. Dr. Klaus Markstaller
    • Zentrum, das Fächer rund um das Thema „Operation“ in patientInnenorientierter Weise zusammenführt
  • 2010 Comprehensive Cancer Center an der Medizinischen Universität Wien
    • Gründung gemeinsam mit Univ.-Prof. Dr. Christoph Zielinski
  • 1999-2016, Ärztliche Standesvertretung, Ärztekammer Wien:
    • verschiedene Führungs-Funktionen – insbesondere 13 Jahre Vorsitzender des Verwaltungsausschusses des Wohlfahrtsfonds (Pensionskasse) der Wiener ÄrztInnen (Leitung und Sanierung)

Der hohe Qualitätsanspruch und die Fülle an Verantwortung für Menschen in Schicksalsfragen, für Systeme in großen Zukunftsfragen und für exzellente Forschungen zeigten mir 2018 allerdings auch Kapazitätsgrenzen auf, deckten eigene Achtsamkeitslücken auf und machten mich angreifbar – auch für Gegner meiner Gestaltungsarbeit im AKH und an der MedUni Wien.

Als Leiter der Klinik für Chirurgie am AKH Wien hatte ich 2018 entdeckte massive Dokumentationsfehler der Operationen an der ganzen Klinik (zu Recht) zu verantworten. Unabhängig von der sofortigen und nachhaltigen Beseitigung dieses Missstandes wurde mir (zu Unrecht) unterstellt, diese falschen Dokumentationen sogar angeordnet zu haben.

Der jahrelange Bonus aus vollem Einsatz, großen Erfolgen sowie hohem Qualitätsanspruch an mich und andere wurde rasch zum Malus: Massiver Vertrauensverlust, Skandalisierung in großen Medien, Entlassung (später zurückgenommen) und sogar strafrechtlichen Ermittlungen (die letztlich allesamt eingestellt wurden).

Ich bin mittlerweile sowohl juristisch als auch als Arbeitnehmer wie auch als Arzt wieder vollständig rehabilitiert und kann daher gemeinsam mit den internationalen Partnern meine Forschungsgeschichte fortschreiben sowie mich mit ganzer Kraft meinen PatientInnen widmen. Was habe ich aus diesen schwierigen Jahren als Arzt, als Forscher und als Mensch mitgenommen?

Zweifellos Demut, mehr Bescheidenheit und die Erinnerung daran, dass es in der Begegnung mit meinen PatientInnen zur besten fachlichen Betreuung auch aufmerksame und verständliche Kommunikation braucht. Die ist in meiner Hand, dabei waren mir bei zumindest vier Patientinnen Fehler passiert. Ich bin sehr dankbar, dass ich – nach der rechtlichen Rehabilitation und Einstellung aller Verfahren – diese vier Personen auch persönlich treffen konnte: Das waren berührende Begegnungen, die von großer Offenheit und Ehrlichkeit getragen waren, und die mit Verständnis, Einsicht, und Versöhnung endeten.

Klare, vollständige und verständliche PatientInnen-Information hat für mich heute täglich die gleiche Priorität wie die bestmögliche fachliche Beratung und Betreuung.